Zwei Smartphones nebeneinander Zwei Smartphones nebeneinander

Die Qual der Wahl beim Smartphone-Kauf: Worauf kommt es eigentlich an?

Besser, leistungsstärker, aber auch teurer - braucht es wirklich alle zwei Jahre ein neues Gerät?

Nutzt du dein Smartphone eigentlich noch zum Telefonieren oder hast du längst all die anderen Funktionen zum Hauptinhalt deines Alltags gemacht? Musik hören, zocken, lesen, E-Mails schreiben und arbeiten sind die wichtigsten Beschäftigungen, für die der Hosentaschen-Computer zum Einsatz kommt. 

Jährlich kommen neue Geräte auf den Markt, die noch besser und leistungsstärker zu unserem Alltag passen sollen. Braucht es aber wirklich alle zwei Jahre ein neues Gerät? Und worauf kommt es an, wenn du dir ein neues Handy zulegen möchtest? 

Die eigenen Ansprüche checken und den Smartphone-Kauf daran orientieren

Wie viel Hightech du in der Hosentasche benötigst, hängt maßgeblich von deinen eigenen Ansprüchen ab. Bist du ständig mit der Kamera unterwegs und immer auf der Suche nach den besten Schnappschüssen? Dann profitierst du von einer hochmodernen Kamera.

Nutzt du diesen Teil deines Geräts hingegen kaum, zockst dafür aber viel, ist ein guter Arbeitsspeicher sehr viel wichtiger. Bevor du dich von Faktoren wie Preis, Optik oder Farbe lenken lässt, lege dir erst mal eine Liste deiner persönlichen Kriterien an und sortiere sie nach Priorität. 

Wir haben für dich eine kleine Checkliste erstellt, die du vor dem Kauf durchgehen kannst:

  • Dein Budget: Bevor du dich auf die Suche nach Angeboten machst, stecke zunächst dein Budget ab. Wie viel möchtest du ausgeben? Wirst du dein Handy komplett kaufen oder zusätzlich einen Vertrag abschließen? Hast du diese Fragen beantwortet, geht es weiter mit den technischen Faktoren. 
  • Leistung und Hardware: Vielzocker und 4K-Streamer profitieren von einem Smartphone mit leistungsstarkem Prozessor und ausreichend RAM. Nutzt du dein Handy nur gelegentlich und scrollst höchstens mal durch TikTok, reicht der Mittelklassestandard aus. 
  • Akku-Laufzeit: Je intensiver die Benutzung, desto mehr Leistungsstärke benötigt dein Akku. Beim Zocken, aber auch beim Videogucken oder bei der Bearbeitung verbrauchst du sehr viel Energie, achte daher auf die Akkukapazität und eine Schnellladefunktion. 
  • Größe: Mit einem großen und hochauflösenden Display verbesserst du dein Seherlebnis, trägst aber auch mehr Ballast mit dir herum. Wäge ab, wie wichtig dir gute Sicht beim „Netflixen“ und Co. ist und wie entscheidend die Größe für das optimale Handling ist. 
  • Betriebssystem: Die große Frage vor dem Kauf ist natürlich, ob du auf Android oder Apple setzt. Meist gibt es hier klare Präferenzen, manchmal ist aber auch ein Wechsel gewünscht. 

Zur besseren Orientierung möchten wir dir das nachfolgende Video ans Herz legen. Hier wird in weniger als drei Minuten ein Überblick zwischen iOS und Android geschaffen: 

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Deals und Gebrauchtkäufe schonen das Budget

Dein Budget ist abgesteckt und du weißt, welche Erwartungen du an dein Gerät hast? Anstatt sofort zuzuschlagen, lohnt es sich, auf das bestmögliche Angebot zu warten. Über Schnäppchenportale wie Mein Deal findest du immer wieder Handy Deals, mit denen du bares Geld sparen kannst. 

Wirst du auf diese Weise noch nicht fündig, bietet sich auch der Kauf über einen Refurbished Händler an. Das wird besonders gern genutzt, wenn du ein bestimmtes Modell im Auge hast, es aber als Neugerät noch zu teuer ist. 

Die Verbraucherzentrale gibt einen tiefgründigen Einblick zum Kauf gebrauchter Elektrogeräte und stellt dir eine Checkliste vor dem Kauf zur Verfügung. Ein ganz besonders wichtiger Faktor ist die Garantie. Kaufst du dein Handy neu und günstig per Deal, hast du die volle Gewährleistungspflicht des Händlers auf deiner Seite. Beim Gebrauchtkauf reduziert sich die Garantie oft auf 12 Monate, manchmal liegt sie sogar darunter. Hier solltest du genau abwägen, welches die richtige Kaufart für dich ist. 

Der passende Speicher für den eigenen Bedarf

Du knipst Fotos, lädst Videos herunter und speicherst deine Lieblingssongs auf dem Smartphone. Je mehr Dateien du ablegst, desto größer ist der Bedarf an Speicherplatz. Moderne Geräte bieten dir bereits bis zu 512 MB Speicher, allerdings benötigst du die als Durchschnittsnutzer fast nie. 

Wir zeigen dir in der nachfolgenden Übersicht, welche Speichergrößen gängig sind und für welchen Nutzertypen sie geeignet sind: 
 

  • 64 GB für Einsteiger: Du surfst gelegentlich im Netz, telefonierst und nutzt ansonsten nur WhatsApp? Dann reichen 64 GB Speicherplatz in der Regel aus. Die Installation von WhatsApp benötigt beispielsweise 200 MB, du hast also genug Kapazitäten für einige Apps. Möchtest du Mediendateien herunterladen, ist dein Speicher aber schnell erschöpft und du solltest dich nach der nächstgrößeren Einheit umschauen. 
  • 128 GB für den Durchschnittsnutzer: Mit 128 GB erfüllt dein neues Handy den Standard und reicht für die durchschnittliche Alltagsnutzung vollkommen aus. Bei den Flaggschiffen von Apple und Samsung gibt es keine kleinere Speicherplatzgröße, die Einsteigergeräte fangen mit 128 GB an. Du kannst dir einzelne Filme und Serien herunterladen, solltest sie aber bei Zeit wieder löschen. Speicherst du ansonsten nur Fotos und nutzt eine Handvoll Shopping-Apps, reicht diese Speicherkapazität aus. 
  • 256 GB für Vielnutzer: Du willst alle deine Dateien griffbereit haben und dir ein mobiles Medienarchiv aus Musik, Videos, Fotos und Filmen aufbauen? Dann sind 256 GB für dich perfekt geeignet, denn damit stößt du (fast) nie an deine Grenzen. Bedenke allerdings, dass diese Speicherkapazität dein Smartphone deutlich teurer machen kann. 
  • 512 GB für Premiumnutzer: Fotos, Videos und Co. reichen dir nicht, auf deinem Smartphone sind auch stets die neuesten Handygames gespeichert? Entscheidest du dich für eine Speicherkapazität von 512 GB, brauchst du dir über Platzmangel keine Sorgen mehr zu machen. Großer Nachteil hierbei ist, dass das Smartphone deutlich teurer beim Kauf wird. Überlege dir gut, ob du Musik wirklich auf dem Handy brauchst oder nicht lieber Clouddienste nutzt und den Speicherplatz reduzierst. 

Update-Unterstützung vor dem Kauf checken

Einmal pro Jahr bringen Apple und Android Software-Updates für Smartphones und Tablets heraus. Sie sind entscheidend für deine Sicherheit, bringen aber auch Zusatzfunktionen und stärken die Überlebensdauer deines Akkus. Zusätzliche Sicherheitsupdates spielen die großen Betriebssysteme mehrmals pro Monat aus. Es hängt von deinem Gerät ab, wie schnell dir diese Updates zur Verfügung gestellt werden. 

Statistisch gesehen werden zunächst die Marktführer berücksichtigt, bei älteren Geräten dauert die Updatezeit länger. Hinzu kommt, dass die Anzahl der Systemupdates je nach Geräteserie begrenzt sein kann. Checke das im Vorfeld, denn ohne Updatesupport kannst du dein Gerät faktisch nicht mehr sicher nutzen. 

Lange Akku-Laufzeit ist für viele Handyfans ein Kaufkriterium

Mit einem Anteil von 94 % wird die Akkulaufzeit als zweitwichtigstes Kriterium beim eigenen Smartphone benannt, wichtiger ist nur noch das robuste Bildschirmglas. Die sogenannte Akkukapazität verrät dir, wie hoch die Laufzeit deines Geräts im Leerlauf, aber auch bei Auslastung ist. 

Beispiel: Dein Smartphone liefert dir eine Kapazität von 2.500 Milliamperestunden und hat zeitgleich einen Stromverbrauch von ca. 250 Milliampere pro Stunde im Vollbetrieb. Die Gesamtlaufzeit liegt in diesem Beispiel bei rund zehn Stunden.

Kaufst du nun ein Gerät mit 4.000 Milliamperestunden, erhöht sich die Laufzeit bereits auf 16 Stunden. Das sind allerdings nur Richtwerte, da der exakte Akkuverbrauch immer auch von der verbauten Hardware abhängt. 

Diese Bauteile deines Smartphones beeinflussen die Akku-Laufzeit: 

  • Hohe Prozessor-Taktrate und großer Arbeitsspeicher
  • Auflösung und Größe des Bildschirmes (je höher, desto mehr Verbrauch) 

Deine Art der Nutzung spielt ebenfalls eine Rolle! Lädst du viele Filme runter, schaust permanent in 4K bei Netflix rein oder nutzt anspruchsvolle Apps, entlädt sich dein Akku schneller. 

Im Standardmodus reichen dir 3.000 bis 4.000 Milliamperestunden völlig aus. Setzt du hingegen auf zuverlässige Laufzeit über den ganzen Tag hinweg, orientiere dich nach oben und setze auf 5.000 Milliamperestunden.

Bei der Kamera muss es kein Highend-Modell sein

(Foto: unsplash.com/Eaters Collective)

Smartphone-Kameras haben dem guten, alten Fotoapparat längst Konkurrenz gemacht und dennoch sind sie nicht in der Lage, eine moderne Spiegelreflexkamera zu ersetzen. Mit beinahe jeder neuen Handyversion wird die Kamera noch ein bisschen verbessert, es werden neue Technologien verbaut und der Preis angehoben. Zählst du dich selbst zu den Durchschnittsnutzern, brauchst du diese Entwicklung nicht. 

Für Schnappschüsse und Gelegenheitsbilder reichen Mittelklassemodelle vollkommen aus. In der Vergangenheit hat sich oft gezeigt, dass die gebotenen Verbesserungen in der Bildqualität nicht proportional zum Preisanstieg stehen. Anstatt dich also auf "Werbeversprechen" zu verlassen, fokussiere dich lieber darauf, was du wirklich brauchst. 

Tipp: Um professionell zu fotografieren, ist eine externe Kamera die bessere Lösung. Mit dem Smartphone nimmst du zwar Videos für deinen TikTok-Account oder Instagram auf, dafür reicht aber eine "gute" Kamera bereits aus. 

Mittelklasse-Smartphones reichen in der Regel aus

Beim Kauf deines neuen Smartphones hast du viele Fragen im Kopf und auch der Nachhaltigkeitsfaktor spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Muss es wirklich das neueste und ressourcenintensivste Gerät sein? Lohnt sich ein gebrauchtes Handy nicht eher? 

Wenn du nicht gerade zu den absoluten Technik-Nerds gehörst und seit Anbeginn der Apple-Ära vor jeder Veröffentlichung vor dem Store übernachtet hast, muss es nicht das neueste Gerät sein. 

Ein Mittelklasse-Smartphone reicht für den Durchschnittsnutzer vollständig aus und macht dir eine komfortable und bequeme Nutzung möglich. Du kannst telefonieren, per Messenger chatten, Sprachnachrichten austauschen, Content für die sozialen Netzwerke produzieren und vieles mehr. 

Luxusgeräte für weit über 1.000 Euro rentieren sich faktisch nie. Das merkst du, wenn du den Preisverfall nach Neuerscheinungen beobachtest. Innerhalb des ersten halben Jahres sinken die Preise oft so drastisch, dass sich mancher Schnellkäufer am Ende ärgert. 

Unser Tipp: Konzentriere dich nicht so stark auf Marken, Erscheinungsdatum und Aktualität, sondern vielmehr auf Leistung, Support durch Updates und Erfüllung deiner Bedürfnisse.